Die Sage vom SchimmelsprungBlickt man von Gars aus nach Westen, so sieht
man auf hohem Fels, an die 90 m über dem Kampbett, die Mauerreste der ehemaligen Burg
Schimmelsprung. Hier hauste vor vielen Jahren ein böser Ritter, ein Raubritter, der weit
und breit gefürchtet war und dessen Hauptbeschäftigung darin bestand, Handelsreisende
auszurauben, Dörfer zu überfallen und zu plündern und reiche Leute gefangenzunehmen, um
von ihnen Lösegeld zu erpressen. Als dies bekannt wurde, da packte die Leute der ganzen Umgebung der gerechte Zorn. Von
ringsrum kamen die Bauern zusammen, bewaffneten sich und rückten unter Führung einiger
gutgesinnter Ritter gegen die Burg vor. Schon nach kurzer Zeit war diese völlig
eingeschlossen und man ging an die Belagerung. Schleudermaschinen warfen große Steine
gegen die Mauern, mit mächtigen Baumstämmen versuchten die Belagerer die Tore
einzustoßen und ganze Wolken von Brandpfeilen wurden auf die Dächer der Burg geschossen. Als dieser sah, daß es keinen Ausweg mehr gab, sprang er auf sein Roß, einen mächtigenSchimmel, und versuchte zu entfliehen. Er mußte jedoch bald erkennen, daß ihm das unmöglich war. Zu nahe waren schon seine Feinde. Da lenkte er sein Pferd zu den steil ins Kamptal abfallenden Felsen, gab ihm die Sporen und es sprang mit einem weiten Satz in die Tiefe, wo Roß und Reiter zerschellten. Die Burg wurde völlig zerstört und nicht mehr aufgebaut. Heute besuchen vieleWanderer die Ruine und blicken schaudernd in die Tiefe, in die einst Pferd und Reiter hinunterstürzten. |