Die Entwicklung der Sägeindustrie

Die ersten Steinsägen, die gefunden wurden, sind etwa 25000 Jahre alt. Der erste "Sägewerker", der namentlich bekannt ist, war ein gewisser Herr TI, der um das Jahr 2700 v. Chr. lebte.
sagealt.jpg (15386 Byte) Um 2000 v. Chr. stellte man in Europa die ersten bronzenen Handsägen her. Zur Herstellung von Brettern wurden schon in der Zeit des Römischen Weltreiches Sägen mit langen Blättern eingesetzt. Diese Art, Bretter mit einer Spaltsäge zu erzeugen, sieht man heute noch in einigen Entwicklungsländern.  Hierbei wird das Holz auf Zimmerböcke gelegt, wobei der unten sitzende Arbeiter die eigentliche Schneidearbeit vollbringt, da die Schneide der Zähne nur nach unten gerichtet ist. Der oben stehende Mann zieht die Säge hoch.
 

Tischlersägen, die den heutigen ähnlich sind, wurden bereits im ersten Jahrtausend nach Christus verwendet. 1310 wird erstmals in Deutschland ein Sägewerk urkundlich erwähnt. Die Haurey-Säge in Augsburg ist für das Jahr 1322 nachgewiesen und wird als erste glaubwürdig belegte Säge bezeichnet.

1480 wurde ein funktionsfähiges Sägewerk von Leonardo da Vinci konstruiert. Die Skizze zeigt ein von Hand betriebenes Einblattgatter mit Schwungrad, wobei das Sägeblatt bereits die M-Zahnung aufweist.

In Österreich verwendete man seit dem Ende des 15. Jahrhunderts die Wasserkraft zur Schnittholzerzeugung. Venezianische Kaufleute und Schiffsbauer führten das sogenannte "Venetianergatter" ein. Venedig war dazumals der Umschlagplatz großer Holzmassen. Zu dieser Zeit hatte sich bereits eine Sägewerksart mit folgenden typischen Merkmalen entwickelt. Beim "Venetianergatter" wird das Sägeblatt vom Wasserrad über eine Welle mit Hilfe einer Kurbel auf- und niederbewegt. Im Gegensatz zur Spaltsäge, die den Block entlanggeführt wird, muß nun das Blochholz an die Säge herangeführt, daß heißt, vorgeschoben werden. Die dafür bestimmte Vorrichtung heißt "Vorschub" und wurde in Südkärnten in den der Stadt Venedig gehörenden Wäldern erprobt und behielt, nachdem sie sich über die Alpen verbreitet hatte, den Namen bei.

Das "Venetianergatter" ist auch unter dem "Deutschen Gang" bekannt und fand auf den Besitzungen von Fürsten, Grafen und Klöstern Verbreitung. In den folgenden Jahrhunderten drang sie bis in die entlegendsten Gebirgstäler vor. Die Leistung eines "Venetianergatters" betrug in 24 Stunden ungefähr 20 bis 30 Bretter zu 5 Meter. Im 19. Jahrhundert verdrängte Eisen das Holz aus dem Sägemaschinenbau.

linie.jpg (1671 Byte)

vorige Seite übergeordnete Seite nächste Seite