Wissenswertes über Waldviertler Moore

 

Das Waldviertel ist das an Hochmooren reichste Gebiet Österreichs. In Anbetracht dessen, daß die Hochmoore ganz typisch für das Waldviertel sind, muß man bedauern, daß sie zunehmend verschwinden. Größere Moore werden nämlich kommerziell abgebaut, kleinere werden vielfach entwässert und für landwirtschaftliche Nutzung verwendet. Der Torfstich ist für diese letzten Moore an sich sehr bedrohlich, man sollte sich für Heilzwecke und für gärtnerische Verwendung auf Torflagerstätten beschränken, deren Vegetation ohnehin schon zerstört ist.

Entstanden sind die Waldviertler Hochmoore durch eine Verlandung meist aus nährstoffarmen, sauren Stillwässern oder durch Versumpfung, etwa entlang von Wasserscheiden. Bei Eggern verläuft die mitteleuropäische Hauptwasserscheide zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer. In Großschönau bei Gmünd erinnert ein Stein an diese Wasserscheide, er steht jedoch nicht an der exakt richtigen Stelle, die angeblich mitten durch ein Gasthaus am Hauptplatz verläuft.

Bei Spielberg liegt ein ca. 5 ha großes und bis 6 m tiefes Hochmoor, das zur Torfgewinnung abgebaut wird. Das Moorgebiet der Altmeloner Au nimmt eine Fläche von etwa 8 bis 10 ha ein, auch hier wurde Torfstich betrieben. Mehrere Moore sind noch von Altmelon über Arbesbach und Großgerungs bis Karlstift zu finden. Südlich von Karlstift ist mit einer Ausdehnung von 70 ha die "Große Heide" zu erwähnen, die durch einen Latschenbestand ausgezeichnet ist.

Ein großes Moorgebiet, das teilweise heute noch abgetorft wird, befindet sich im Raum Schrems-Langschwarza-Gebharts. Nördlich davon liegt das Haslauermoor, in dem seit langem Torfstecherei betrieben wird.

Viele kleinere Hochmorre befinden sich auch in den Wäldern zwischen Schrems, Heidenreichstein und Neunagelberg. Als eines der schönsten Waldviertler Hochmoore gilt das 7 ha große Rottalmoos südwestlich von Litschau. Zwar wurde auch dort früher für eine Glashütte Torf zu Heizzwecken gestochen, die Stelle ist aber heute schon wieder von Torfmoosen überdeckt. Eine Rarität ist hier der vorkommende Sumpfporst.