Die Geschichte des Mohnöls oder Wie alles begann!!

 

In den vergangenen 15 Jahren setzten die Bauern im Waldviertel verstärkt auf Mohn. Der Anbau wurde auf beachtliche 600 Hektar verstärkt. Als die Angst vor dem EU-Beitritt stieg und die Preise verfielen, machte eine Familie aus Ottenschlag mit ihrer Idee auf sich aufmerksam. Sie wirkte der damaligen Situation entgegen, indem sie Öl aus den Körnern preßte. Wie man heute sieht mit Erfolg.

Das Produkt Mohn auf das die Waldviertler Bauern zählten schien zum Ladenhüter zu werden. Sogar die Familie Greßl überlegte bereits mit dem Mohn aufzuhören, da ihnen die Krise unüberwindbar schien. Der jüngere Sohn der Familie Dipl.-Ing. Martin Greßl, 31, der damals seine Diplomarbeit über Mohnanbau an der Universität für Bodenkultur verfaßte, stieß im Zuge seiner Forschungen auf das beinahe in Vergessenheit geratene Monöl.

 

Diese Entdeckung ließ ihn Hoffnung schöpfen. Er machte sich also ans Werk und preßte aus den Mohnsamen die ersten Liter, entwickelte ein spezielles Verfahren, um das Mohnöl zu gewinnen, ließ dessen Inhaltsstoffe analysieren und das Öl von Spitzenköchen verkosten. Diese waren so begeistert, daß sie dem Öl den Namen "Olivenöl des Nordens" verliehen. Vor gut 4 Jahren begann dann die Familie Greßl auf ihrem Hof in Ottenschlag in größerem Rahmen und mit einer eigenen Presse mit der Mohnölgewinnung. Das Öl vom "Waldviertler Mohnhof", wie die Familie ihren Betrieb nennt, ist eine echte Spezialität und erforderte laut Jungbauer Andreas Greßl ein großes Umdenken in der Familie und natürlich auch ein spezielles Marketing, da es doch ein großes Wagnis darstellte.

Die Greßls jedenfalls betreiben einen naturbelassenen Anbau, düngen hauptsächlich mit Stallmist und etwas mineralischem Dünger, aber ohne Chemie. Außerdem wird der Mohn händisch geerntet, weil man ja auch die Kapseln verkauft. Durch Engagement und viel Mut ist es der Familie gelungen das Mohnöl salonfähig zu machen.

Möglicherweise wird das "Olivenöl des Nordens" auch für andere Bauern und Ölmühlen zu einem neuen Standbein. Möglicherweise erfreut es sich eines Tages der selben Beliebtheit wie das steirische Kernöl.Selbst so mancher Künstler greift des öfteren zu einem Fläschchen Mohnöl, da es nämlich nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch bestens zur Anfertigung von Malfarben eignet und diese vor dem Vergilben schützt.