Weitra

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Kuenringerstadt
Die international anerkannte Stadt Weitra wird oft wegen ihres vorbildlich gepflegten Stadtbildes als Rothenburg des Waldviertels bezeichnet. Weitra liegt am westlichen Rand des Waldviertels und zeichnet sich durch kulturelle Kunstschätze aus.

Kultur und Freizeit

Die Innenstadt ist durch das alte, überaus markante Stadttor zu erreichen. Der schmücke Rathausplatz mit seinen abwechslungsreichen Bürgerfassaden aus verschiedenen Jahrhunderten bietet in seinem Ensemble einen in sädtebaulicher Hinsicht wohl einmaligen Anblick. Das prachtvolle Sgraffitohaus Rathausplatz 4 aus der Renaissancezeit zeigt Szenen aus der römischen Frühgeschichte nach Titus Livius. Die barocke Dreifaltigkeitssäule am Rathausplatz aus dem Jahr 1747 entstand anstelle einer alten Pestsäule.

In der Stadtpfarrkirche zu den Apostelfürsten Petrus und Paulus können erlesen Kunstwerke besichtigt werden. Die Pfarrkirche geht in ihren ursprünglichen Anlagen in die Zeit kurz nach 1200 zurück. Die Altstadt ist fast zur Gänze von einer Stadtmauer umgeben, die zum Teil bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Entlang der Stadtmauer führen schöne Promenadenwege.

Das die Stadtanlage beherrschende Renaissanceschloß Weitra beherbergt neben Exponaten aus der Kuenringerzeit und der wechselvollen Geschichte der mittelalterlichen Stadt Weitra einmalige Kunstwerke aus fürstenbergischem Familienbesitz und Gegenstände des Waldviertler Handwerkes.

Weitra ist zudem die älteste Braustadt Österreichs und hat heute dazu noch Österreichs kleinste Hausbrauerei. Wie fest die Bierkultur in Weitra verwurzelt ist, zeigt der Weitraer Bierpfad: Auf Schritt und Tritt stößt der Besucher auf Brauerei-Geschichte und Biergeschichten in der Altstadt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Wallfahrtskirche St. Wolfgang und das Museum "Alte Textilfabrik". Weitra bietet auch viele Veranstaltungen, vom Stadtkirtag bis zum Advent.


Geschichte

Im Zuge der zu Beginn des 12. Jahrhunderts einsetzenden planmäßigen Besiedelung des nordwestlichen Grenzsaums zwischen Österreich und Böhmen entstand das Dorf (Alt-) Weitra, wo 1182/90 eine Zollstätte genannt wird und wo sich 1197 eine Peterskirche befand. Unter Hadmar II. von Kuenring wurde der Siedlungsschwerpunkt aus der Ebene des Lainsitztales auf einen etwa 2 km entfernt gelegenen Granitrücken verlegt. Hier entstanden zwischen 1201 und 1208 Burg und Stadt Weitra.

1296 verloren die Kuenringer die Herrschaft Weitra nach einem mißglückten Adelsaufstand an den Landesfürsten. In der Folge finden wir Burg, Stadt und Herrschaft als Pfandobjekte bzw. Pflegschaftsgut in den Händen der mächtigsten Geschlechter des Landes, zeitweilig auch unter der Verwaltung landesfürstlicher Burggrafen. 1321 erhielt die Stadt Weitra von König Friedrich dem Schönen ein Privileg, das ihr vor allem wirtschaftliche Rechte einräumte.

Einen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Höhepunkt erreichte die Stadt in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Einfall der Hussiten (1426) kündigte eine Periode an, die mit einem steten Wechsel von Konjunktur und Depression während der folgenden Jahrhunderte andauern sollte. Von 1607 bis 1848 blieben die Fürstenberg im Besitze der Herrschaftsrechte. Sie sind noch heute Eigentümer des Schlosses und des damit verbundenen Großgrundbesitzes.

1651 und 1672 vernichteten Feuersbrünste einen Teil des Häuserbestandes. 1741 wurde Weitra kurzfristig von Bayern und Franzosen besetzt, nach Festigung der Stellung der Stadt gegenüber der Herrschaft zu Ende des 18. Jahrhunderts folgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die Franzosenkriege eine neuerliche schwere wirtschaftliche Beanspruchung.


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