Die Bezirkshauptstadt Zwettl liegt in einem Talkessel am Zusammenfluß der
Zwettl und zweier Bäche in den Kamp und bildet den geographischen Mittelpunkt des
Waldviertels. Zwettl ist nicht nur geographisch, sondern auch kulturell und wirtschaftlich
das starke Herz des Waldviertels. Die Stadt Zwettl mit ihren weitgehend erhaltenen
Stadtmauern und Wehrtürmen ist heute als Zentrum des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes
Sitz zahlreicher Ämter, Behörden und Schulen und außerdem ein wichtiges
Einkaufszentrum.
Kultur und Freizeit
Vor allem für Kulturinteressierte hat Zwettl einiges zu bieten. Reichhaltige
Veranstaltungen, die Waldviertler Messe, das Internationale Orgelfest, Ausstellungen und
Konzerte sorgen für kulturelle Höhepunkte.
3 km nordöstlich von Zwettl erhebt sich aus einer Flußschleife des Kampes das 1138
gegründete Zisterzienserstift Zwettl,
dessen Klosterbauten in die romanische Zeit zurückreichen. Die Kirche mit ihrem besonders
schönen barocken Turm ist im Chor ein Hauptwerk der österreichischen Spätgotik.
Darüberhinaus hat die behutsame Restaurierung der alten Gebäude Zwettl zu einer
wirklichen Sehenswürdigkeit gemacht. Bei einem Stadtrundgang fällt vor allem das alte
Rathaus auf, und der erst vor kurzem umgestaltete Hauptplatz mit dem von Friedensreich
Hundertwasser gestalteten Brunnen. Moderne Kunst wird in der "Zwettler-Blau-Gelben
Galerie" gezeigt.
Von den wenigen Industriebetrieben der Region ist sicherlich die Zwettler Brauerei, die
sich in Privatbesitz befindet, der bekannteste. Die Brauerei ist ein beliebtes
Ausflugsziel von vielen Touristen. Zwettl bildet einen idealen Ausgangspunkt für
Wanderungen und Ausflüge.
Geschichte
Um 1100 errichtete das Ministerialengeschlecht der Kuenringer auf einem Hügel hoch
über dem Zusammenfluß von Kamp und Zwettl eine Burg, zu deren Füssen sich eine Siedlung
bildete. Der Name Zwettl leitet sich aus dem Slawischen ab und wird 1139 erstmals
urkundlich erwähnt.
Bereits 1200 dürfte die Siedlung städtischen Charakter besessen haben, wie aus einer
Urkunde vom 28. Dezember 1200 geschlossen werden kann, mit der der Herzog Leopold VI. den
Bürgern von Zwettl die gleichen Rechte verlieh, wie sie bereits die Kremser Bürger
besaßen.
Die Bevölkerung von Zwettl hatte unter zahlreichen Kriegen, Seuchen und
Brandkatastrophen zu leiden. So belagerten 1426 und 1427 hussitische Heere vergeblich die
Stadt. Während der letzten Belagerung erlitt das österreichische Entsatzheer vor den
Toren Zwettls eine vernichtende Niederlage. 1618, am Beginn des Dreißigjährigen Krieges,
drangen böhmische Truppen in die Stadt ein. |