Thaya

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info-point.JPG (1352 Byte) Einwohner: 1.500
Marktgemeinde
Thaya wurde als Hauptort der Grafschaft Raabs an einem Thayaübergang gegründet. Der Ort Thaya trägt den ältesten Ortsnamen in den Bezirken Gmünd, Horn und Waidhofen. Der 1294 zum Markt erhobenen Ort Thaya befindet sich im klima- und sonnenbegünstigten Thayatal auf einer Hochebene über dem gleichnamigen Fluß.

Am Marktplatz befinden sich reizvolle Bürgerhäuser aus Barock, Biedermeier und Neogotik. Sehenswert ist noch der Pranger mit Ritterfigur.


Geschichte

1175 wurde Thaya in einer Urkunde erstmals urkundlich erwähnt, in der die Grafen von Raabs den Johannitern in Mailberg Rodungsrechte westlich von Neubistritz übertrugen. 1176 fiel der Böhmenherzog Sobeslaw II. zur Verhinderung weiterer Rodungen im Waldviertel ein, und 1179 wurde auf dem Reichstag zu Eger eine Grenzlinie zwischen Böhmen und Mähren bzw. dem Waldviertel festgelegt, die in etwa der heutigen Grenze entspricht. Thaya und das auf dem anderen Thayaufer gelegene Bruck waren Hauptorte der Grafschaft Raabs und schützten die wirtschaftlich wichtige Brücke, die im Marktwappen von Thaya stilisiert dargestellt ist.

1526 kamen Böhmen, Mähren und Ungarn an das Haus Habsburg. Das Waldviertel und Südmähren bzw Südböhmen lagen nun mitten im Reichsgebiet an wichtigen Verkehrsverbindungen zwischen Wien und Prag. Unter den Handwerksbetrieben in Thaya nahmen die Weberei und die Strickerei eine bedeutende Stellung ein. Berühmt und reich wurde Thaya jedoch durch die Schweinehändler-Familien (z.B. Stoifl, Loidl), die Thaya im 19. Jhdt. zur wirtschaftlichen Blüte brachten und für das städtische Außsehen des Marktes durch reichverzierte Stuckhäuser mit schönen Toren verantwortlich sind.

Der Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie im Jahre 1918 machte die Region zwar wieder zum Grenzland, kleinräumige Wirtschaftsverbindungen blieben jedoch bestehen. Der Völkerhaß des totalitären Nationalsozialismus, die haßerfüllte tschechische Reaktion 1945 und der Eiserne Vorhang des totalitären Kommunismus ab 1948 führten dazu, daß nach der Sanften Revolution 1989 eine völlig neue Zusammenarbeit der demokratischen Kräfte auf beiden Seiten begonnen werden mußte. Mit der Wiedereröffnung des Grenzüberganges Fratres - Slavonice/Zlabings wurde eine "Brücke für Begegnungen" auf allen Ebenen geschaffen. Durch Bemühungen um eine Euro-Region an der Thaya soll das grenzüberschreitende Gebiet einen entsprechenden Platz im neuen Europa finden.


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