Geschichte des Waldviertels
Das Waldviertler Hochland war früh- und urgeschichtlich kaum besiedelt, da es keinen bestellbaren Boden oder ertragreiche Weiden gab. Daher ließen sich die Menschen dieser Zeit an denUnterläufen der aus den Waldviertel kommenden Flüssen nieder.Die bekanntesten Fundstätten aus dieser Zeit sind die Gudenushöhle in Hartstein im Kremstal, der Hundssteig bei Krems, Senftenberg im Kremstal und Willendorf in der Wachau. Der wohl bekannteste Fund aus dieser Zeit stellt die Venus von Willendorf dar, welche eine der ältesten und bekanntesten Frauenstatuette der Welt ist. Erst zu Beginn der Jungsteinzeit wurde zumindest der Ostteil des Waldviertels stärker bewohnt. In diesem Gebiet entstanden die ersten bäuerlichen Siedlungen. Erwähnenswert sind auch die Kreisanlagen, welche die ersten, wenn auch heidnischen Kirchen desWaldviertels waren. In der späteren Broncezeit wurde dann auch das Hochland des Waldviertels besiedelt. Regionalen und wirtschaftlichen Einfluß bekam das Waldviertel durch die
Eisenverhüttung und -verarbeitung der Kelten in der Eisenzeit. Die Kolonisierung und Christianisierung durch die Babenberger begann im Jahre 1041 mit der Eroberung der Slawenfeste Thunau (heute Thaya). Doch nicht nur die Babenberger kolonisierten das Waldviertel, sondern auch die Grafen von Hardegg, die von Poigen-Rebgau und die Kuenringer durch die Gründung der Stifte Altenburg und Zwettl. Wissenswert ist auch, daß der englische König Richard Löwenherz auf der Waldviertler Burg Dürnstein gefangen gehalten wurde. Vom Lösegeld von angeblich 11,5 Tonnen Silber haben auch viele Waldviertler Burgen und Schlösser profitiert. Im 13. Jahrhundert besiegte Rudolf von Habsburg den Böhmenkönig Ottokar, welcher sich
durch eine politische Heirat das Waldviertel aneignete. Von diesem Zeitpunkt an stand das
Waldviertel größtenteils unter dem Einfluß der Habsburger. Erst als 1648 in Münster der Friede ausgerufen wurde begann der wirtschaftliche
Aufschwung und die kulturelle Blüte dieses Viertels. In vorindustriellen Betrieben oder
in Heimarbeit wurden sogenannte Bandln erzeugt, welche im ganzen Lande von den sogenannten
Bandlkramern verkauft wurden. Während des 1. Weltkrieges (1914 -1918) gab es in Gmünd ein Flüchtlingslager für 50.000 Personen.
Nach diesem Krieg zerfiel die Donaumoarchie Österreich - Ungarn in eine Reihe von
Nachfolgestaaten und einige Ortschaften um Gmünd mußten an die damalige Tschechoslowakei
abgetreten werden. In Artstetten wurde das
Thronfolgerpaar Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie beigesetzt, durch
deren Ermordungin Sarajewo der 1. Weltkrieg ausgelöst wurde. webmaster |